Antholz – Hochburg des Biathlons
Südtiroler Weltklasse Biathletin Dorothea Wierer ©2018 FX-Sportfotografie

Antholz – Hochburg des Biathlons

In den Fünfzigern wurde Biathlon als eigene Sportart anerkannt. Knapp 20 Jahre später machte sich Paul Zingerle daran, seinen Geburtsort Antholz, zur Hochburg des Biathlons zu machen.

Bis Ende der dreißiger Jahre war Biathlon ein reiner Militärsport. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde die ‚Schijägerrei‘ allgemein für alle Athleten zugänglich. 1954 wurde die Kombination aus Schilanglauf und Schießen vom Internationalen Olympischem Komitee (IOC) als eigenständige Sportart anerkannt. Drei Jahre später in den Internationalen Verband des modernen Fünfkampfes (UIPM) der heutigen Internationalen Biathlon Union (IBU) aufgenommen.

Paul Zingerle kam Anfang der Siebziger erstmals mit Biathlon in Kontakt. Wie es der Zufall will, hörte er, dass die italienische Nationalmannschaft in der Nähe von Sterzing trainierte. Er überzeugte den damaligen Trainer von einem Besuch im Antholzertal, der seinerseits die Vorteile des Standortes sofort erkannte. So fand bereits 1971 unter der organisatorischen Leitung von Paul Zingerle das erste internationale Biathlon-Rennen in seinem Geburtsort statt.

Geburtsstunde des Biathlon Weltcups in Antholz

Erstmals 1975 richtete Antholz die erste Biathlon-WM aus. 1977 führte Zingerle mit seinem Freund, dem DDR-Biathlon-Papst Kurt Hinze die ‚Internationale Biathlon-Woche‘ ein, die bereits ein Jahr später zum Weltcup avancierte. Nach Einführung der Kleinkalibergewehre und immer mehr internationalen Zuspruch wurden 1983 zum dritten Male die Weltmeisterschaften im Biathlon-Naturstation ausgetragen, die Paul Zingerle und seine Mannschaft als großen Erfolg verbuchen konnten. Im selbigen errichten sie ein Gebäude, das fortan dem Sport dienen sollte. Ein Jahr später trat Zingerle an Franz Rieder das Amt des Präsidenten des Biathlon-Komitees Antholz ab.

Franz Rieder der bis 1997 das Amt inne hatte, holte 1995 eine weiter Biathlon-WM nach Antholz. Zingerle kümmerte sich leidenschaftlich um die Weiterentwicklung des Sports in seiner Heimat und machte Antholz – zur Hochburg des Biathlons. Im Sommer 1992 verstarb Paul Zingerle an Herzversagen in Moskau. Er wurde in Antholz-Niedertal beigesetzt. Ab 1997 leitete Gottlieb Taschler an der Spitze des Komitees und leitete 2007 die fünfte Biathlon WM. 2016 übernahm Lorenz Leitgeb die Geschäfte und richtete 2020 die bisher letzte Biathlon-WM in Antholz aus.

Die Südtirol-Arena in Antholz gilt heute zusammen mit der Chiemgauarena in Ruhpolding und dem Norwegischen Holmenkollen zu den Hochburgen des Biathlonsports. Nicht zuletzt durch die Südtiroler Weltklasse Biathletin, Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Dorothea Wierer, den Olympia Dritten im Sprint Dominik Windisch und Bronzemedaillengewinner in der Staffel Lukas Hofer wurde der Name Antholz in die Welt getragen. Heute steht ein Biathlonzentrum von Weltklasse in Antholz-Obertal, was auch ein Verdienst des Visionärs Paul Zingerle ist.

Trotz höchster Sorgfalt kann nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der wiedergegebenen Inhalte garantiert werden. Quelle: Geschichte des Biathlons

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