Fränkische Bratwurst

Die Fränkische Bratwurst

Zwischen sieben und neun Zentimeter in Nürnberg und bis zu 32 cm in Coburg ist die Fränkische Bratwurst lang. Evangelisch oder Katholisch, mit oder ohne Majoran, es gibt sie in den vielfältigsten Varianten. Hergestellt in Franken wird sie bereits seit dem Mittelalter. Die Stadt Nürnberg schrieb Ende des 13. Jahrhunderts deren Herstellung und Zutaten exakt fest. Die älteste noch im Original erhaltene Bratwurstküche ’Zum Gulden Stern‘ wurde 1419 erstmals urkundlich erwähnt. Erste Hinweise auf Bratwurstküchen gab es bereits Anfang des 14. Jahrhunderts. Die älteste Rezept-Urkunde für die Fränkische Bratwurst stammt aus dem Jahre 1595.

Luthers Reformation hinterließ auch in Franken seine Spuren. Seit dieser Zeit unterschiedet man in einigen Gegenden Frankes ‚Katholische und Evangelische Bratwürste‘. Erstere enthalten feines, letztere hingegen grobes Brät. Woher diese Unterschiede stammen, darüber sind sich Historiker uneinig.

Wer hat sie erfunden, die Bratwurst? Thüringer und Franken liefern sich seit Jahren einen Wettstreit um die ‚Bratwurstkrone‘. Letzter Stand der Forschung: Die Bratwurst soll keltischen Ursprungs, und von den Franken kultiviert worden sein.

Frankens Bratwurstvielfalt ist legendär. Ob Ansbacher, Bayreuther, Coburger oder Würzburger. Vorschriften regeln auf genaueste Länge, Form und Inhalt. Eine Besonderheit sind die Nürnberger Rostbratwürste. Eine Legende besagt, dass ein Insasse des Gefängnisses sich die Bratwurst durch das Schlüsselloch reichen ließ, und diese deswegen so klein sind. Wahr ist, das Nürnberger Metzger im Mittelalter wegen anhaltenden Fleischmangel die Würste ‚anpassten‘. Damals aus der Not geboren, heute das Markenzeichen der Nürnberger Rostbratwurst, die heute nach EU-Recht patentrechtlich geschützt ist.

Ein Franke isst ‚Sechs auf Kraut mit Brot‘ oder mit Fränkischen Kartoffelsalat und Kren. Als Fingerfood zum Mitnehmen bestellt er ‚3 im Weckla (Fränkisch für Semmel) ‘ Eine besondere Variante sind die ‚Blauen Zipfel‘, in Essigsud mit Zwiebeln und Gewürzen gegarte Bratwürste. Zusammen mit einem frischen Seidla (ein halber Liter fränkisches Bier) und frischem Brot ein wahrer Hochgenuss.

Trotz höchster Sorgfalt kann nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der wiedergegebenen Inhalte garantiert werden.

Nach oben scrollen