Nürnberger Burg
Nürnberger Kaiserburg mit Sinwell- und Heidenturm

Die Nürnberger (Kaiser) Burg

Sie ist das Wahrzeichen der mittelfränkischen Stadt Nürnberg. Die Nürnberger Burg. Der aus der Burggrafen- und Kaiserburg bestehende Bau soll im Jahre 1050 in der Sigena-Urkunde Kaiser Heinrichs III als ‚nuorenberc‘ erstmals urkundlich erwähnt worden sein. Gesicherte Quellen verweisen auf das Jahr 1105.

Die auf einen Sandsteinfelsen gebaute Kaiserburg, wie sie oft genannt wird, besteht eigentlich aus mehreren Teilen. Den mittelalterlichen Gebäuden, die nur noch in Teilen erhaltene Burggrafenburg, die Vorburg und die eigentliche Hauptburg. Die Nürnberger Burg zählt heute zu den geschichtlich bedeutendsten Wehranlagen Europas.

Die Nürnberger Burg unter Saliern und Staufern

Nach längerer Belagerung eroberte 1105 der salische König Heinrich V die Königsburg im Krieg gegen seinen Vater Heinrich IV.  König Lothar von Supplinburg belagerte 1127 die Burg, die von den Stauferbrüdern Konrad und Friedrich erfolgreich verteidigt wurde. Erst im zweiten Anlauf 1130 gelangen die Eroberung und die Übergabe an Heinrich dem Stolzen, bis die Burg 1138 an die Staufer zurück fiel.

Die Bedeutung der Nürnberger Burg unter den Staufern wuchs stetig und sicherte gemeinsam mit der Altenburg bei Bamberg, der Burg Eger und der Wartburg die Ostgrenze des Reiches. König Konrad III begann 1140 mit dem Bau einer zweiten Burg, der eigentlichen Kaiserburg die als Königspfalz dienen sollte. Die neue Burggrafschaft mit Gerichtsbarkeit und Verwaltung wurde an den Edelfreien von Raabs verliehen und 1190/91 an Friedrich von Zollern vererbt. Da Nürnberg im 13. Jahrhundert seine Reichsstädtisch Eigenständigkeit erlangte, wurde die Kaiserburg in die Obhut der Stadt übergeben.

Bürgertum und Hohenzollern

Die Burggrafen, sowie auch das Bürgertum der Stadt gewannen an Macht. Letztere wollten in Übereinstimmung mit den Reichsinteressen die Burggrafen von der Kaiserburg fernhalten. Sie bedienten sich hierzu auch baulicher Mittel. Der Zugang zur Stadt wurde durch das Vestnertor versperrt und 1377 begann man mit dem Bau eines hohen Turms, dem Luginsland, von dem man das Burginnere überwachen konnte. Darauf kam es zu 1388/89 zu kämpfen und die Burggrafenburg wurde besetzt, musste aber wieder geräumt werden.

Die Macht der Hohenzollern war auf dem Tiefpunkt, als 1427 bayrische Truppen die Burggrafenburg zerstörten. Der letzte Burggraf Friedrich VI verkaufte 1427 die Burg an den Rat der Stadt Nürnberg und zog sich auf die Cadolzburg zurück, was das Ende der Existenz der Burggrafschaft Nürnberg bedeutete.

Die Nürnberger und ihre Burg

Die Nürnberger Burg befand sich nun in der Obhut der Stadt, wurde während der Hussitenkriege an der West- und Nordseite verstärkt und in die Stadtbefestigung eingebunden. Das romanische Pals wurde 1440-42 durch einen spätgotischen Neubau ersetzt und 1487 verlängert. 1494/95 wurde das ‚Kornhaus auf den Vesten‘ errichtet, später Kaiserstallung genannt. 1524 kam die Reformation nach Nürnberg, was eine Entfremdung zwischen Kaiser und Stadt zur Folge hatte. Für Kaiser Karl V wurden die Wohnräume neu gestaltet und 1559/60 ließ Ferdinand der I den Palas erweitern, doch die Nürnberger Burg hatte ihre Bedeutung verloren.

Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz von mehrjährigen Stellungskriegen, die 1632 zur Schlacht an der ‚Alten Veste‘ bei Zirndorf führten. Nach dem Krieg verlor die Burg ihre militärische Bedeutung und Reichstage fanden ab 1663 in Regensburg statt.

Von der Moderne bis in die Gegenwart

1806 ging die Burg in den Besitz des Königreichs Bayern über. Der 1856 geschlossene Vertrag zwischen der Stadt Nürnberg und dem Königreich Bayern bzw. dem Freistaat Bayern als Rechtsnachfolger besitzt heute noch Gültigkeit.

1833 plante man die Burg als Residenz für König Ludwig I von Bayern standesgemäß umzubauen. Der Ausbau des ersten Geschosses wurde umgesetzt, was aber dem Geschmack Königs Ludwigs nicht entsprach und die Baumaßnahmen daher eingestellt wurden. 1851 entschloss sich König Maximilian II die Restaurierung weiterzuführen, was aber mit dem Tod Maximilians aufgegeben wurde.

Die Umbauten des 19. Jahrhunderts wurden Mitte der 30iger Jahre als ‚schwächliche, akademische Stilformen‘ bezeichnet und durch Rudolf Esterer rückgebaut. Die Kaiserstallung wurde zur Jugendherberge umgestaltet. Die Nürnberger Burg erlitt 1944/45 schwere Schäden und nur die Doppelkapelle und der Sinwellturm blieben fast unbeschädigt. Bis 1981 wurde die Burg in seinem historischen Erscheinungsbild wiederhergestellt, allerdings verzichtete man darauf die Raumgestaltung des 19. Jahrhunderts zu rekonstruieren.

Heute zählt die Nürnberger Burg oder auch Kaiserburg zu den ‚Must see‘ für Einheimische und Touristen.

Trotz höchster Sorgfalt kann nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der wiedergegebenen Inhalte garantiert werden. Quelle: Wikipedia

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