Drechseln entstand vermutlich im alten Ägypten vor ca. 3500 Jahren und ist somit eines der ältesten Gewerke der Menschheit. Zu dieser Zeit wurde mittels eines Holzstückchens Feuer entfacht, welches zwischen den Händen schnell hin- und hergedreht wurde. Um das „Feuer machen“ zu beschleunigen, entstand die Idee die Schnur eines Bogens um das Holzstück zu wickeln und durch das hin- und herdrehen des selbigen in eine schnelle Rotation zu erzeugen. Gleichzeitig konnte man auf das Holzstück von oben Druck erzeugen und der „Fiedelbohrer“, der Vorläufer der Drechselbank erfunden. Lediglich die Rotationsachse musste noch verändert werden.
Der älteste wissenschaftlich belegte Fund stammt aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Über die Etrusker und Kelten kam das Drechseln in nördliche Gebiete und lässt sich ca. ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. im Raum Deutschland nachweisen. Trotz der primitiven Technik entwickelten die Handwerker der damaligen Zeit schon große Fähigkeiten. Aber nicht nur Holz wurde verarbeitet, sondern auch andere Materialien wie Elfenbein, Bernstein, Alabaster und vieles mehr.
Vom Drehen zum Drechseln
Bis das „Drehen zum Drechseln“ wurde dauerte indes noch einige Zeit. Erst im 13. Jahrhundert war die „Wippdrehbank“ erfunden worden. Die Änderung der Drehrichtung war zwar immer noch vorhanden, doch konnten jetzt beide Hände zur Bearbeitung des Werkstückes benutzt werden. Um 1500 wurde die Drehbank weiter verbessert, was Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Zu dieser Zeit verlor das Drechslerhandwerk seine Eigenleben und wurde in das Schreiner- bzw. Schnitzerhandwerk integriert. Erst im französischen Barock erlangte das Handwerk wieder seine Eigenständigkeit.
Nürnberg – Hauptstadt des Drechselns
Im Barock erlangte das Handwerk sein Blütezeit und Nürnberg wurde zum Mittelpunkt des Drechselns. Nürnberger Drechsler machten es Hoffähig und sogar Kaiser, Könige, Fürsten und Zaren erlernten es. Es entstanden verschiedene Drehtechniken wie das Ovaldrehen und Passigdrehen. Durch die von Leonardo da Vinci entwickelte „gekröpfte Welle“ wurde endlich die einförmige Drehbewegung möglich.
Mitte des 18. Jahrhunderts verlor das Drechseln an Bedeutung und Drechsler könnten ihre Fähigkeiten bei weitem nicht ausnutzen und so gerieten viele der damaligen Techniken und Fertigkeiten in Vergessenheit. Erst in den 1970 Jahren erlebte das Handwerk eine Renaissance, die bis etwa Anfang der 1990er Jahre anhielt. Trotz des starken Rückganges der Drechsel-Betrieben in Deutschland, hat es sich bis heute erhalten und ist nach wie vor ein wichtiger Teil der Holzbearbeitung
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