Frankenwein
Weinberge bei Volkach

Frankenwein und Bocksbeutel

Bereits im Mittelalter wurde Frankenwein angebaut, was durch Schenkungsurkunden Karl des Großen im 8. Jahrhundert an Hammelburg und Würzburg belegt ist. Vor allem Klöster bauten den Frankenwein zur Herstellung von Messwein an. 1482 wurde im Kitzinger Weingesetz festgelegt, was im Wein enthalten sein durfte und was nicht. Das erste Fränkische Weingesetz galt seinerzeit vom Bodensee bis nach Sachsen.

Franken war damals mit 40.000 ha das größte Weinanbaugebiet des Heiligen Römischen Reiches nördlich der Alpen und übertraf die der Mosel und Rheinischen Gebiete bei weitem. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte der Frankenwein in Folge der Säkularisation und der Reblaus einen großen Niedergang. Mitte des 20. Jahrhunderts betrug die Anbaufläche nur noch etwas mehr als 2.000 ha. Anfang der 1960er Jahre begann die Auferstehung des fränkischen Weinbaus. Erste Winzergenossenschaften wurden gegründet und Anbauflächen konsolidiert. In den 1970er Jahren waren fast alle Weinkeller leergekauft, was die Preise für Frankenwein enorm in die Höhe trieb. Durch die hohe Nachfrage, sowie den lohnenden Anbau wurden die Rebflächen bis heute verdreifacht und Franken wuchs wieder zu einem mittelgroßen deutschen Weinbaugebiet heran.

Traditionell ist Frankenwein, wie in Frankreich eine typischer Essensbegleiter. Er ist trocken, leicht zu trinken und passt zu fast allen Gerichten. Erzeugt werden aus der Rebsorte Silvaner, neutral-fruchtige, erdige Weine, was typische, traditionelle Kennzeichen des Frankenweins sind. Die wichtigsten Anbaugebiete sind das Mainviereck, das Maindreieck und der Steigerwald. Etwa ein Viertel der fränkischen Rebflächen werden in der Mainschleife bewirtschaftet.  Die bekannteste und typische Flaschenform für hochwertige Frankenweine ist der Bocksbeutel.  Etwa ein Drittel aller erzeugten Weine aus Franken werden in diese Flasche abgefüllt. Die Herkunft des Namens ist nicht klar. Ein Namensgeber soll die Ähnlichkeit mit dem Hodensack des Ziegenbocks gewesen sein.

Der Frankenwein und der Main

Der Weinanbau hat die mainfränkische Lebensart maßgeblich geprägt. Anders als im restlichen Franken, wo Bier als Volksgetränk vorherrscht, ist es in Mainfranken der Wein, was sich in zahlreichen Weinfesten widerspiegelt. Gern besucht werden auch Heckenwirtschaften, wo Winzer mehrere Wochen im Jahr Speisen und ihren eigenen Wein verkaufen dürfen.

Charakteristisch für das fränkische Weinland sind seine kleinen Städtchen mit seiner hohen Dichte an traditionellen Gasthäusern. Zu nennen ist hier vor allem die Weinstadt Volkach mit ihrer komplett erhaltenen Stadtmauer und geschlossenem historischem Ortsbild, wo alljährlich das größte Fränkische Weinfest stattfinet. Iphofen nimmt, wie Volkach, auf Grund der baulichen und kulturellen Qualität eine Sonderstellung unter den deutschen Weinstädtchen ein

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