Franzensfeste

Franzensfeste

Zur Sicherung der wichtigen Verbindung durch das Wipptal über den Brenner nach Norden wurde die Franzensfeste in den Jahren 1833 bis 1838 unter Kaiser Ferdinand I im heutigen Südtirol erbaut. Namensgeber der Festung war Kaiser Franz I von Österreich.

Ingenieurgeneralmajor Franz von Scholl wurde 1832 mit der Planung beauftragt, Oberstleutnant Karl von Martony, sowie die Hauptmänner Magdlich von Magddenau und Lazarus von Manula für die Ausführung verantwortlich.

Problematisch war die Beschaffung der Baumaterialien. Lehm wurde aus Neustift und Kalk aus Brunneck geliefert. Der Granit kam aus der Nähe von Spinges. Da die Vorkommen jedoch bald erschöpft waren, griff man auf Granit aus Terenten im mittleren Pustertal zurück. In Spitzenzeiten waren über 4000 Arbeiter am Bau der Franzensfeste beteiligt, die in Baracken lebten und immer wieder von Krankheiten, wie der Ruhr heimgesucht wurden.

Die nach heutigen Maßstäben etwa 400 Millionen Euro teure Festung wurde am 18. August 1840 zu Ehren des verstorbenen Kaisers Franz I als Franzensfeste von Ferdinand I eingeweiht.

Die neugotische Kapelle

1847 wurde die neugotische Kapelle nach dem Entwurf von Hauptmann Gedeon von Rado gebaut und am 22. Oktober 1845 durch Bischof Bernhard Galura von Brixen geweiht. Statuen von den Feldmarschällen Radetzky und Hess, die vor der Kirche standen, sind bis heute verschwunden.

Die unendliche Treppe

Innerhalb der Feste verbindet die ‚unendliche Treppe‘, die Festungsanlagen im Tal mit der Bergfestung. Sie birgt einige Geheimnisse in sich. Interessant ist, dass die Zählungen der Stufen zwischen 433 und 457 schwankt und die tatsächliche Anzahl bis heute nicht festgestellt ist.

Die Franzensfeste und die Bahn

Aufgrund der talsperrenden Lage war die Festung immer wieder baulichen Veränderungen durch Verkehrsinfrastruktur unterworfen. Die erste größere Baumaßnahme erfolge 1867 durch den Bau der Eisenbahnverbindung Bozen-Innsbruck, die notgedrungen durch die Feste verlaufen musste. Zudem sollte ein Militärbahnhof innerhalb der Feste errichtet werden. Am 20. November 1871 wurde die Pustertalbahn eröffnet, die die Anlage der Franzensfeste durchquerte.

Der Mythos vom Gold

Ab Mitte Dezember 1943 wurden in der Franzensfeste ca. 128 Tonnen Gold in Barren und Münzen gelagert. Es handelte sich um die Goldreserven der Banca d’Italia. 23 Tonnen wurden 1944 in die Schweiz und 79 Tonnen nach Deutschland verbracht, wovon nur ca. 4 Tonnen sichergestellt werden konnten. Der Rest ist bis heute verschollen. Das verbliebene Gold in der Feste wurde im Mai 1945 in einem Bunker gefunden.

Geheimnisse der Franzensfeste

Neben dem ‚Mythos Gold‘ und der ‚unendlichen Treppe‘ ranken sich noch weitere Mythen um die Feste. Wie sollen Soldaten in der Feste gelebt haben, es gibt keine Anzeichen von Heizungs- oder Sanitäranlagen. Auch stellt sich die Frage, was das Italienische Militär hier gelagert hat. Es gibt keinerlei Anzeichen von Hebevorrichtungen, nicht einmal Bohrungen in den Wänden.

2005 wurde die Franzensfeste an die autonome Provinz Bozen-Südtirol übergeben. Es befanden sich so gut wie keine beweglichen Gegenstände nach der Übergabe in der Feste. Auch Soldaten durften nichts berichten. Daher fehlen jegliche Hinweise auf das Leben in der Feste und zu was sie genutzt wurde.

Die Franzensfeste birgt einige Geheimnisse in sich, die eine große Anziehungskraft auf den Besucher ausüben. Besucht man Südtirol, ist sie ein absolutes Muss.

Trotz höchster Sorgfalt kann nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der wiedergegebenen Inhalte garantiert werden. Quellennachweis: Wikipedia

Nach oben scrollen