Ein Südtiroler und auch Tiroler Brauch der die Zeit überdauert hat, sind die Herz-Jesu-Feuer, die seit 1796 jedes Jahr am dritten Sonntag nach Pfingsten entzündet werden. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man die Herz- Jesu-Feuer, die oft Christliche Symbole wie Kreuze und natürlich auch Herzen darstellen, weithin von den Bergen erstrahlen sehen. Seinen Ursprung haben die Feuer Ende des 18. Jahrhunderts, wo das französische Heer unter der Führung von Napoleon I von Mailand herkommend Tirols Grenzen bedrohte.
Der Stamser Abt Sebastian Stöckl schlug dem Kriegsrat vor, Tirol dem ‚Heiligsten Herzen Jesu‘ anzuvertrauen und göttlichen Beistand zu erflehen. Es wurde beschlossen, jedes Jahr das Fest des heiligen Herzen Jesu zu begehen, wenn der Herr dem Land beistehe. Dieser feierliche Schwur einte die Bevölkerung und viele Freiwillige schlossen sich dem Landsturm an. Zur Einberufung des Landsturms und sichtbares Zeichen des Widerstandes wurden auf Berggipfeln Signalfeuer entzündet.
Unter der Führung der Freiheitskämpfer Andreas Hofer, Martin Teimer und Joseph Speckbacher konnte das Tiroler Bauernheer 1809 in den Schlachten am Bergisel mehrmals die Truppen Napoleons und Bayerns schlagen.
Hierzu gibt es eine Sage. Am Abend des 25. Mai 1809 saß der Sandwirt Andreas Hofer mit seinen Getreuen im Gasthof Schupfen zusammen. Ein alter Mann verlangte zu Hofer vorgelassen zu werden. Als er vor ihm stand, sagte er zu Hofer, er solle am Morgen des 29. Mai angreifen, dann werdet ihr siegen. Der Alte, den niemand kannte, verschwand und wurde nimmer gesehen. Man glaubte ein Engel in Verkleidung des Alten erschien und teilte den Termin des Angriffs Hofer mit.
Nach der siegreichen Schlacht am Bergisel wurde dieses Gelöbnis mit einem großen Fest erneuert und der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag erklärt. Seither wird der Herz-Jesu-Sonntag mit dem Herz-Jesu-Feuer gefeiert. In vielen Südtiroler Orten finden hierzu Prozessionen statt, die von traditionellen Böllern begleitet werden. Die Herz-Jesu-Feuer haben bis in unsere Zeit nicht von ihrer Faszination verloren. Ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.
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