Klettersport im Frankenjura

Klettersport im Frankenjura

Der Klettersport im Frankenjura hat eine jahrhundertlange Tradition. Erste Besteigungen erfolgten bereits im 17. Jahrhundert. Das eigentliche Sportklettern in der Fränkischen Schweiz begann Ende des 18. Jahrhunderts durch den in Erlangen praktizierenden Arzt Fritz Brosin, der die „Brosinnadel“ im Lehenhammertal und den „Student“ im Pegnitztal als erster bestieg. Brosin verzichtete beim Klettern auf jegliche künstliche Hilfsmittel, weshalb er bei einer Tour im Frühjahr 1900 in der Sächsischen Schweiz zu Tode stürzte.

Vor allem „freistehende Türme“ waren das Ziel der Kletterer, wobei manch riskante und ungewöhnliche Methode zum Einsatz kam. 1905 wurde mit einer Armbrust an deren Bolzen eine Schnur befestigt war über den Turm geschossen. An dieser wurde ein Seil nachgezogen, was die Kletterer nutzten, um zum Gipfel zu gelangen. So bekam der „Bolzenstein“ seinen Namen. Auch durch gewagte Sprünge erhielten Felsen ihren Namen, wie der Name „Sprungstein“ belegt. 1912 wurde mit dem „Nürnberger Tor“ bei Würgau einer der letzten freistehenden Türme bezwungen. Neue Sicherungsmethoden, versetzen Kletterer in die Lage bis 1915 alle wichtigen Türme in der Fränkischen Schweiz zu besteigen. Doch bereits drei Jahre vorher begann man das Klettern unter sportlichen Aspekten zu sehen.

Die Kletterausrüstung bestand zu dieser Zeit aus dünnen Hanfseilen, die eher eine „psychische Sicherung“ darstellten. Die Sohle von Kletterschuhen bestand aus Hanf oder Filz, Sicherungshaken waren meist Marke Eigenbau. Erst eine verbesserte Ausrüstung erschloss neue Herausforderungen für Kletterer. Ende der sechziger Jahre stagnierte der Klettersport im Frankenjura, da alle interessanten Felsformationen beklettert waren. Erst der Nürnberger Kurt Albert sorgte Anfang der siebziger Jahre für eine Trendwende. Inspiriert durch die strengen Kletterregeln im Sächsischen Elbsandsteingebirge und der Rückbesinnung zum reinen Freiklettern (Seile, Haken und anderes Sicherungsmaterial dienten nur der Absicherung), wurde das „Rotpunkt-Klettern“, was Albert erfunden hatte, offiziell eingeführt. Frei gekletterte Routen wurden am Einstieg mit einem roten Punkt gekennzeichnet. „Rotpunkt-Klettern“ wurde zu einen weltweit anerkannten Kletterstil. Zu dieser Zeit war die Fränkische Schweiz das bevorzugte Territorium von Spitzenkletterer aller Herren Länder.

Internationaler Klettersport im Frankenjura

Heute existieren im Frankenjura mehr als 100 Routen im 11. und mehr als 300 Routen im 10. Schwierigkeitsgrad was die Bedeutung der Kletterregion für den internationalen Spitzensport unterstreicht. Spitzensportler aus der ganzen Welt besuchen regelmäßig die Region, um sich an den schwersten Routen zu messen und danach unsere Braukultur zu genießen.

Trotz höchster Sorgfalt kann nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der wiedergegebenen Inhalte garantiert werden. Quellennachweis Leibnitz-Insitut für Länderkunde

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