Waalwege
Marlinger Waalweg

Waalwege und Waale Südtirols

Waalwege zählen heute zu den beliebtesten Spazier- und Wanderwegen Südtirols, doch angelegt wurden diese Wege aus einem ganz anderen Grund.

In Südtiroler Gebieten mit wenig Niederschlägen, besonders in der Gegend um Meran und im Vinschgau war die Landwirtschaft in Trockenzeiten auf künstliche Bewässerung angewiesen und daher legten Bauern zur Bewässerung ihrer Wiesen und Felder schon seit dem Mittelalter Bewässerungskanäle, so genannte ‚Waale‘ an, um Wasser von höhergelegenen Bächen abzuleiten. Die ersten urkundlichen Aufzeichungen reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Durch die ausgeklügelte Technik für den Transport von Wasser konnten die Ernteerträge deutlich gesteigert werden und in Südtirol entwickelte sich im Laufe der Zeit eines der vollständigsten Bewässerungssysteme des gesamten Alpenraumes.

Diese Wege entlang der Waale, die Waalwege, waren ausschließlich dem Wasserhüter‚ dem Waaler‘ vorbehalten, der für die Kontrolle und Wartung sorgte und sicher stellte, dass jeder Bauer nur die Menge an Wasser entnahm, die ihm auch zu stand. Am Marlinger Waalweg, mit 12 km einer der längsten in Südtirol, gibt es noch eine alte Schutzhütte, die das karge Leben der Waaler aus vergangenen Zeiten zeigt. Die meisten dieser ausgedehnten Bewässerungssysteme finden sich im Vinschgau und im Burggrafenamt. Waalwege weisen meist keine nennenswerte Steigung auf, abgesehen vom Auf- und Abstieg und sind sie im Prinzip das ganze Jahr begehbar. Im Winter trockengelegt, werden die ‚Waale‘ erst im Frühjahr wieder geflutet.

Kulturlandschaft Waalwege erleben

Die Meraner ‚Waalrunde‘ beginnend in Töll über Algund weiter nach Dorf Tirol und Riffian über den Kuenser- Maiser- und Schenner Waalweg Richtung Bozen vorbei an Burgstall nach Lana zum Bradiswaal und zurück nach Töll über den Partschinser- und Rablander Waalweg, verbindet 11 Waalwege mit einer Gesamtänge von 84km und einem Höhenunterschied von 2800 Meter.

Entlang der Waalwege mit seinen historisschen Bewässerungsanlagen, vorbei an Feldern, Apfelwiesen und Weinreben lässt sich die Kulturlandschaft Südtirols aus nächster Nähe erleben.

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